VoiceUp!-Jugendnetzwerk beim DKJS-Hoffest in Berlin
Neben Sarvinoz und Kím, Teilnehmenden des mehrsprachigen Redewettbewerbs Mehr Sprachen – mehr WIR, die mit poetischen, nachdenklichen und zugleich fordernden Beiträgen den Abend eröffneten, waren für das VoiceUp!-Jugendnetzwerk Klara Lochner, Robin Kramer und Paul Marr dabei. Auf dem Podium diskutierten sie mit Dr. Sven-Olaf Obst, Abteilungsleitung Abt. 6 im Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Miriam Zeleke, Landesbeauftragte für Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen, Land Hessen.
Beteiligung ist kein Zukunftsthema, sondern Gegenwart
Bei dem Gespräch über Chancen und Hindernisse echter Mitbestimmung für Jugendliche machten sie einmal mehr deutlich, dass Beteiligung kein „Zukunftsthema“ ist: „Kinder und Jugendliche sind die Zukunft. Deswegen sind alle politischen Themen auch Themen der Jugendpolitik. Sie betreffen uns alle. Wir können und wollen Verantwortung übernehmen.“
Die Expertise junger Menschen sollte anerkannt werden: „Kinder und Jugendliche sind Expert:innen ihrer eigenen Lebenswelt. Das muss endlich anerkannt werden. Die dürfen auch in Kommissionen sitzen, wenn sie keinen Doktortitel haben. Wir müssen wirkliche Jugendbeteiligung ausprobieren – und wenn wir es falsch machen, lernen wir daraus.“
Beteiligung als gelebte Verantwortung und Teilhabe
Strukturen für Beteiligung müssen geschaffen werden: „Wenn der Jugendclub im Dorf zumacht, stirbt auch die Jugendbeteiligung. Denn das ist der erste Anlaufpunkt für junge Menschen, um Kontakte zu knüpfen.“
Die Politik hat eine Verantwortung: „Wir diskutieren über Wehrpflicht und Handyverbot an Schulen ohne die Betroffenen einzubeziehen. Dabei sind sie Expert:innen in eigener Sache. Das ist völlig irre.“
Klara, Paul und Robin machten unmissverständlich deutlich: Jugendliche wollen Teil des „Wir“ sein, wenn Politiker:innen von „Wir“ sprechen. Nur wenn ihre Stimmen ernsthaft gehört und in Entscheidungen eingebunden werden, wird aus Beteiligung auch echte Teilhabe.